Die wichtigste Untersuchung beim Verdacht auf Darmkrebs ist die Koloskopie, also eine Darmspiegelung. Vor jeder Darmspiegelung erhalten Sie ein ausführliches Aufklärungsgespräch durch den behandelnden Arzt. Hier wird der Ablauf der Untersuchung besprochen, außerdem die Fragen, ob ein Beruhigungs- oder Schmerzmittel verabreicht wird und ob es Risikofaktoren gibt, die es auszuschließen gilt, geklärt. Sie haben in diesem Gespräch außerdem die Möglichkeit, alle Fragen zu stellen, die Ihnen Kopfzerbrechen bereiten, da es sehr wichtig ist, dass Sie genau verstehen, was mit Ihnen während der Koloskopie passiert.
Ablauf einer Koloskopie (Darmspiegelung)
Bei der Spiegelung des Dickdarms können mit einem dünnen und biegsamen Schlauch, dem sogenannten Koloskop, an dessen Ende sich eine Lichtquelle und ein Videochip befinden, angefangen beim After bis zum Übergang des Dünndarms in den Dickdarm alle betreffenden Bereiche untersucht werden. Durch eine Vergrößerungsoptik können hierbei kleinste Veränderungen der Schleimhaut erkannt werden.
Prinzipiell kann die Untersuchung ohne ein Schlaf- bzw. Schmerzmittel durchgeführt werden. Im Regelfall findet sie jedoch mit einer leichten Schlafspritze statt. Dabei ist zu beachten, dass Sie am Untersuchungstag bis zum kommenden Morgen nicht mehr in der Lage sein werden, am Straßenverkehr teilzunehmen, Verträge zu unterschreiben und gefährliche Tätigkeiten durchzuführen. Sie sollten zudem dafür sorgen, dass Sie nach der Untersuchung, in Obhut einer erwachsenen Person, nach Hause begleitet werden.
Es ist sehr wichtig, dass der Darm bei der Untersuchung gereinigt ist. Nehmen Sie bitte fünf bis sieben Tage vor der Untersuchung keine Getreide- oder Früchte-Körner zu sich und beachten Sie die genaue Anleitung der Koloskopie-Vorbereitung, das Trinken einer abführenden Lösung, sorgsam. Das Produkt Ihrer Bemühungen, der letzte Stuhl vor der Untersuchung, sollte dann so aussehen wie frisch gebrühter Kamillentee. Wandanhaftender Stuhl oder Stuhlsteine können die Beurteilung der Darmschleimhaut beeinträchtigen und verhindern, dass Darmkrebsvorstufen (Polypen) rechtzeitig erkannt und entfernt werden können.
Ernste Komplikationen treten nur selten auf, im Fall der Fälle sind alle notwendigen Materialien, Mittel und eine geeignete Notfallausstattung bereit, um sofort reagieren zu können. Verletzungen und Nachblutungen des Darms können bei der Entfernung von sehr flachen, in die Breite wachsenden Polypen auftreten, bei denen in früherer Zeit eine Operation unausweichlich gewesen wäre. Wenn großflächige Krebsvorstufen entfernt werden, kann es nötig werden, Sie stationär nachzubeobachten und Ihnen ein Antibiotikum zu verabreichen. In sehr seltenen Fällen kann es nach einer Abheilung der Abtragungsfläche zu einer narbigen Engstellung des Darms kommen.