Darmkrebs - Vorsorge, Symptome, Diagnostik, Therapien & Nachsorge

Ihre Gesundheit im Zentrum unseres Handelns

Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebsform bei Frauen und die dritthäufigste Männern, die aber - sofern er frühzeitig erkannt wird - heilbar ist.
Als "Darmkrebs" bezeichnet man bösartige Tumore, die im Dickdarm oder Mastdarm auftreten. Diese entwickeln sich in den meisten Fällen aus zunächst gutartigen Wucherungen in der Darmschleimhaut (Polypen). Die Entartung eines solchen Darmpolypen zu einem bösartigen Tumor kann bis zu zehn Jahre dauern. Ursache dafür sind Verän­derungen an den Schleim­haut­zellen der Darmwand, die zu einem Verlust der natürlichen Wachstums­kontrolle der Zellen führen, so dass sie sich als Krebszellen bösartig und zerstörerisch ausbreiten können.

Vor allem Frauen und Männer ab dem 50. Lebensjahr können von dieser Krankheit betroffen werden. Diabetes mellitus Typ 2 oder chronische Darm­ent­zündungen erhöhten das Darmkrebs-Risiko. Als weitere Risiko­faktoren gelten einseitige Ernährung sowie Rauchen, Alkohol und Bewegungsmangel.
Eine Koloskopie ist die einzige medizinische Vorsorgeuntersuchung, bei der Vorstufen von Darmkrebs erkannt und entfernt werden können. 40 Prozent der innerhalb von zehn Jahren auftretenden Darmkrebsfälle können durch sie frühzeitig erkannt und 34 Prozent durch Prävention verhindert werden. (Quelle: Hermann Brenner, Tim Holland-Letz, Annette Kopp-Schneider, Thomas Heisser, Michael Hoffmeister: Unraveling the effects of screening colonoscopy on colorectal cancer early detection and prevention: the NordICC trial revisited).

Nach Zahlen des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg wurden in den ersten zehn Jahren nach Einführung der Vorsorgekoloskopie deutschlandweit 180.000 Fälle an Darmkrebs verhindert.

Als interdisziplinäres Viszeral­onkologisches Zentrum möchten wir die Ver­sor­gung von Patien­tinnen und Patienten mit Darmkrebs durch die Einbeziehung und Koordinierung der Teilbereiche Vorsorge, Früherkennung, Diagnostik, operative, chemo- und strahlentherapeutische Therapie sowie Nachsorge optimieren, um die Behandlungs­konzepte individuell anpassen zu können.

Die Vorsorge - Die Deutsche Gesellschaft für Verdauung und Stoffwechsel­erkrankungen empfiehlt diese Vorsorgestrategie:

Ab dem 50. Lebensjahr
Ab dem 50. Lebensjahr

Koloskopie alle 10 Jahre (spätestens ab dem 55. Lebensjahr, obere Altersgrenze abhängig von Begleiterkrankungen). Der Test auf nicht sichtbares Blut im Stuhl entfällt.

Ab dem 50. Lebensjahr (wenn Sie eine Koloskopie ablehnen)
Ab dem 50. Lebensjahr (wenn Sie eine Koloskopie ablehnen)

Eine Sigmoidoskopie (Krummdarmspiegelung) alle 5 Jahre und ein jährlicher Test auf nicht sichtbares Blut im Stuhl.

Ab dem 50. Lebensjahr (wenn Sie Koloskopie und Sigmoidoskopie ablehnen)
Ab dem 50. Lebensjahr (wenn Sie Koloskopie und Sigmoidoskopie ablehnen)

Eine jährliche Unter­suchung auf nicht sichtbares Blut im Stuhl.

Personen mit Darmkrebs in der Familie (ohne genetisches Syndrom)
Personen mit Darmkrebs in der Familie (ohne genetisches Syndrom)
  • Verwandte/r 1. Grades mit Darmkrebs (Eltern, Geschwister, Kinder): 2 bis 3-fach erhöhtes Risiko
  • Verwandte/r mit Darmkrebs jünger als 45 Jahre: 3 bis 4-fach erhöhtes Risiko
  • Verwandte/r mit Darmkrebs älter als 60 Jahre: gering erhöhtes Risiko

Empfehlung:

  • Koloskopie 10 Jahre vor dem Erkrankungsalter des Verwandten, spätestens mit 50 Jahren
Personen mit Darmkrebs in der Familie (mit genetischem Syndrom)
Personen mit Darmkrebs in der Familie (mit genetischem Syndrom)

Für diese Patien­tinnen / Patienten und ihre Familienangehörigen existieren gesonderte Vor- und Nachsorgeempfehlungen, z.B. für PatientInnen mit HNPCC (= hereditäres nicht polypöses colorectales Carcinom) oder FAP (= familiäre adenomatöse Polypose).

Nähere Infor­ma­tionen erhalten Sie über die Humangenetische Praxis Erfurt.

Sie haben Fragen?
Ihr Kontakt.
Sie haben Fragen?
Ihr Kontakt.

Viszeral­onkologisches Zentrum Erfurt
Haarbergstraße 72
99097 Erfurt

0361 654-1201
vz@kkh-erfurt.de 

Seit Erstattung der Vorsorgeuntersuchung durch die Kranken­kasse im Jahr 2002 gibt es einen sichtbaren Rückgang der darmkrebs­bedingten Todesfälle. Wir empfehlen Ihnen daher, an der Darmkrebs­vorsorge teilzunehmen - insbesondere wenn es in Ihrer Familie bereits Fälle von Darmkrebs gegeben hat. Ob Sie ein erhöhtes Risiko haben, an Darmkrebs zu erkranken, können Sie auch mittels dieses Fragebogens feststellen.

Ohne Altersbegrenzung können gesetzlich versicherte Patien­tinnen und Patienten zur Abklärung von Beschwerden zur weiteren Diagnostik auch in ein Kranken­haus eingewiesen bzw. überwiesen werden.

Die Symptome

Ihr Stuhlgang weist Verän­derungen in Form, Farbe oder Häufigkeit auf? Sie haben anhaltende oder wiederkehrende Schmerzen? Schieben Sie eine Klärung nicht auf - gehen Sie zu einem Arzt! Eine Reihe von Warnzeichen, die durchaus andere Ursachen haben können, dennoch wegen ihrer Auffälligkeiten von einem Arzt untersucht werden sollten, sind:

  • Blut im Stuhl
  • Verän­derungen beim Stuhlgang (Farbe oder Form, plötzlicher Durchfall oder Verstopfung)
  • krampfartige Bauchschmerzen
  • Blähbauch
  • Blässe und Blutarmut
  • unerklärlicher Gewichtsverlust
  • Schwäche

Die Unter­suchung durch einen Facharzt bringt frühzeitige Aufklärung und kann - im Fall der Fälle - zur Früherkennung von Darmkrebs und damit zur Verbesserung der Heilungschancen beitragen.

Die Diagnostik

Viele Menschen haben Angst davor, zum Arzt zu gehen und Ihre Beschwerden abklären zu lassen, da am Ende eine Diagnose stehen könnte, die das Leben aus den Bahnen wirft. Umso wichtiger ist der Gang zum Arzt - je früher eine bösartige Erkrankung erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen

Alle diagnostischen Unter­suchungen haben den Zweck, den Verdacht auf einen Tumor zu bestätigen oder auszuräumen. Die Fragen, ob es wirklich ein Tumor ist, ob er gut- oder bösartig ist, welche Art des Krebses es ist, wo genau er sitzt und wie weit die Erkrankung bereits fortgeschritten ist, können nur mit einer gründlichen Diagnostik geklärt werden.

Die Koloskopie (Darmspiegelung)

Die wichtigste Unter­suchung beim Verdacht auf Darmkrebs ist die Koloskopie, also eine Darmspiegelung.

Die wichtigste Unter­suchung beim Verdacht auf Darmkrebs ist die Koloskopie, also eine Darmspiegelung. Vor jeder Darmspiegelung erhalten Sie ein ausführliches Aufklärungsgespräch durch den behandelnden Arzt. Hier wird der Ablauf der Unter­suchung besprochen, außerdem die Fragen, ob ein Beruhigungs- oder Schmerzmittel verabreicht wird und ob es Risiko­faktoren gibt, die es auszuschließen gilt, geklärt. Sie haben in diesem Gespräch außerdem die Möglichkeit, alle Fragen zu stellen, die Ihnen Kopfzerbrechen bereiten, da es sehr wichtig ist, dass Sie genau verstehen, was mit Ihnen während der Koloskopie passiert.

Ablauf einer Koloskopie (Darmspiegelung)

Bei der Spiegelung des Dickdarms können mit einem dünnen und biegsamen Schlauch, dem sogenannten Koloskop, an dessen Ende sich eine Lichtquelle und ein Videochip befinden, angefangen beim After bis zum Übergang des Dünndarms in den Dickdarm alle betreffenden Bereiche untersucht werden. Durch eine Vergrößerungsoptik können hierbei kleinste Verän­derungen der Schleimhaut erkannt werden.

Prinzipiell kann die Unter­suchung ohne ein Schlaf- bzw. Schmerzmittel durchgeführt werden. Im Regelfall findet sie jedoch mit einer leichten Schlafspritze statt. Dabei ist zu beachten, dass Sie am Unter­suchungstag bis zum kommenden Morgen nicht mehr in der Lage sein werden, am Straßenverkehr teilzunehmen,  Verträge zu unterschreiben und gefährliche Tätigkeiten durchzuführen. Sie sollten zudem dafür sorgen, dass Sie nach der Unter­suchung, in Obhut einer erwachsenen Person, nach Hause begleitet werden.

Es ist sehr wichtig, dass der Darm bei der Unter­suchung gereinigt ist. Nehmen Sie bitte fünf bis sieben  Tage vor der Unter­suchung keine Getreide- oder Früchte-Körner zu sich und beachten Sie die genaue  Anleitung der Koloskopie-Vorbereitung, das Trinken einer abführenden Lösung, sorgsam. Das Produkt  Ihrer Bemühungen, der letzte Stuhl vor der Unter­suchung, sollte dann so aussehen wie frisch  gebrühter Kamillentee. Wandanhaftender Stuhl oder Stuhlsteine können die Beurteilung der Darmschleimhaut beeinträchtigen und verhindern, dass Darmkrebsvorstufen (Polypen) rechtzeitig erkannt und entfernt werden können.

Ernste Komplikationen treten nur selten auf, im Fall der Fälle sind alle notwendigen Materialien, Mittel und eine geeignete Notfallausstattung bereit, um sofort reagieren zu können. Verletzungen und Nachblutungen des Darms können bei der Entfernung von sehr flachen, in die Breite wachsenden Polypen auftreten, bei denen in früherer Zeit eine Operation unausweichlich gewesen wäre. Wenn großflächige Krebsvorstufen entfernt werden, kann es nötig werden, Sie stationär nachzubeobachten und Ihnen ein Antibiotikum zu verabreichen. In sehr seltenen Fällen kann es nach einer Abheilung der Abtragungsfläche zu einer narbigen Engstellung des Darms kommen.

Die Bildgebung (CT und MRT)

CT und MRT sind Methoden, die sehr gut geeignet sind, um auch minimale Strukturen im Inneren des Körpers sichtbar zu machen und dienen so der Früherkennung.

Computer­tomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT - auch Kernspintomographie genannt) sind bild­gebende Verfahren, mit denen auch minimale Strukturen im Inneren des Körpers sichtbar gemacht werden können. Zur zeitigen Erkennung und Diagnose von Krankheiten sind beide Methoden sehr gut geeignet.

Besteht ein Verdacht auf Krebs, werden CT oder MRT als Ergänzung zu anderen Diagnoseverfahren eingesetzt - einerseits um die Lage und Ausbreitung des Tumors zu prüfen, andererseits um eventuelle Metastasen, also Absiedlungen des eigentlichen Tumors, ausfindig machen zu können. Die Ärztin oder der Arzt erhält dadurch wichtige Hinweise, um den Grad der Krankheit einzuschätzen und die Behandlung zu planen.

CT und MRT bei Verdacht auf Darmkrebs

Zweifelsohne ist die Darmspiegelung (Koloskopie) die wichtigste Unter­suchung zur Erkennung von Darmkrebs. Als Ergänzung sind CT und MRT aber ebenfalls von großer Bedeutung: Diese Verfahren können eingesetzt werden, wenn beispielsweise nicht der gesamte Dickdarm mit der Darmspiegelung untersucht werden kann. Beide Verfahren liefern zudem Infor­ma­tionen über die Ausdehnung eines bereits bestehenden Tumors. Sie lassen die Ärztin oder den Arzt erkennen, wie tief dieser die Darmwand durchdringt und inwieweit Nachbarorgane oder Lymphknoten befallen sind. Enorm entscheidend sind CT und MRT, um möglicherweise vorhandene Metastasen - bei Darmkrebs hauptsächlich in Lunge und Leber - sichtbar zu machen. So kann die Operation und weitere Therapie entsprechend geplant werden.

Strahlenbelastung

Bei der Computer­tomographie wird mit Röntgenstrahlen gearbeitet, sodass man während der Unter­suchung einer Strahlendosis ausgesetzt wird. Die Strahlenbelastung liegt z. B. bei einer Bauchuntersuchung etwa zehnmal höher als bei einem normalen Röntgenbild - dafür liefert die CT allerdings ungleich mehr wichtige und therapeutisch entscheidende Infor­ma­tionen. Die Strahlendosis variiert je nach Unter­suchungsgebiet.

Die Magnetresonanztomographie hat hingegen keinerlei Strahlenbelastung, da keine Röntgenstrahlen verwendet werden. Die kurzen und kräftigen Magnetfeldimpulse erzeugen keine schädigende Wirkung auf den Körper. Reaktionen auf ein Kontrastmittel können bei beiden Unter­suchungen auftreten. Die Bestimmung der Nierenwerte und, bei jodhaltigen Kontrastmitteln, der Schilddrüsenwerte, können vor der Unter­suchung helfen, das Risiko abzuschätzen oder auch durch entsprechende vorsorgende Maßnahmen zu reduzieren.

Die Therapie von Darmkrebs -
abhängig von Schweregrad und Stadium der Krankheit

Endoskopische Abtragung
Endoskopische Abtragung

Darmkrebsvorstufen mit einer schmalen Basis, die während einer Darmspiegelung (Koloskopie) entdeckt werden, können in der Regel ohne Probleme mit einer elektrischen Schlinge abgetragen werden. Um die nur maximal 1 mm dicke Darmwand zu schonen, kann man bei in die Breite wachsenden Polypen durch Unterspritzung, zwischen Schleimhaut und Muskelschicht des Darms auch in diesen Fällen das erkrankte Gewebe entfernen. 

Mitunter gelingt es schon entartetes Gewebe zu entfernen, bei dem die feingewebliche Unter­suchung anschließend entscheidet, ob auf eine Operation mit Entfernung von angrenzendem Gewebe (Lymphknoten und Gefäßen) verzichtet werden kann.g individuell und vertrauensvoll besprochen.

Chirurgische Resektion (Operation)
Chirurgische Resektion (Operation)

Die völlige Entfernung des Tumorgewebes ist das Ziel aller kurativen (also auf Heilung abzielenden) Operationen. Nur den mit bloßem Auge erkennbaren Tumor zu entfernen reicht hierbei nicht, da die Gefahr besteht, dass sich einzelne Krebszellen, die sich aus dem Tumorverband gelöst haben, Gewebe und Lymphbahnen in der näheren Umgebung erreicht haben. Das großzügige Entfernen von umliegendem, gesunden Gewebe ist also dringend anzuraten, um einen späteren Tumorrückfall bestmöglich zu verhindern.

Die Blutversorgung des Darms entscheidet maßgeblich darüber, wie viel Darm entfernt werden muss: das Blutgefäß, welches den Tumor tragenden Darmabschnitt versorgt, wird unterbunden, der gesamte hiervon versorgte Darmteil samt Tumor entfernt und eine neue Darmverbindung hergestellt.

Die Lymphgefäße inkl. Lymphknoten, die mit dem erkrankten Darmabschnitt in Verbindung stehen, verlaufen entlang der Blutbahnen. Bei der Tumoroperation wird auch dieses sogenannte regionale Lymphgewebe entfernt, da sich hier Krebszellen verstecken könnten. Deren eventuelles Vorhandensein entscheidet dann maßgeblich mit, ob Ihnen tatsächlich zur Operation noch eine Zusatztherapie (Chemotherapie) empfohlen wird.

Ein Großteil dieser Operationen kann heutzutage minimalinvasiv, also nur mit minimalen Schnitten, durchgeführt werden (die sogenannte "Schlüsselloch-Therapie"). In unserem Zentrum arbeiten wir außerdem mit dem DaVinci-X®-System. Hiervon, sowie vom praktizierten "Fast track"-Prinzip (unmittelbar nach der Operation wieder mögliches Trinken sowie schneller Kostaufbau unter intensiver physiotherapeutischer Unter­stützung und medikamentöser optimaler Schmerztherapie) profitieren Sie postoperativ.

mehr zum DaVinci®-System erfahren

Chemotherapie
Chemotherapie

Die Chemotherapie ist neben der Operation eine sehr relevante Behandlungs­methode bei Darmkrebs. Das Erkrankungsstadium entscheidet in erster Linie darüber, bei welcher Patientin/bei welchem Patienten eine solche Therapie zur Heilung beiträgt bzw. ein weiteres Tumorwachstum verhindert werden kann. Ärzte berücksichtigen bei ihrer Entscheidung bezüglich einer Chemotherapie darüber hinaus in der Regel auch weitere Faktoren wie Aggressivität des Tumorwachstums und den Allge­meinzustand der Patientin/des Patienten.

Heutzutage gibt es oft die Möglichkeit, die Chemotherapie ambulant, also in einer dem Darmzentrum zugehörigen Kranken­hausambulanz, in einer Kranken­hausambulanz oder einer onkologischen Arztpraxis durchzuführen. Sie sollten sich immer bei einem erfahrenen Krebsspezialisten (Onkologen) erkundigen, sich über Vor- und Nachteile, den Ablauf und die eventuellen Nebenwirkungen der Behandlung informieren. Sie sollten verstehen können, was mit Ihnen geschieht und sich während der Chemotherapie, sowie darüber hinaus, mit Vertrauen an Ihren Arzt wenden können. 

Jeder Mensch ist individuell und so sind es auch die Therapie­möglichkeiten für jeden Einzelnen. Unser Darmzentrum ermöglicht es Ihnen, durch die engmaschige Zusammen­arbeit mit Experten aus verschiedenen medizinischen und sozialen Bereichen, eine umfassende Aufklärung, Therapie und Begleitung.

Strahlentherapie
Strahlentherapie

Neben der Chemotherapie ist die Strahlentherapie (oder umgangssprachlich: Bestrahlung) eine der bekanntesten Behandlungsmöglichkeiten von Krebs­erkran­kungen.

Mit Hilfe moderner Geräte bei der Strahlenbehandlung ist es heutzutage möglich, Tumorgewebe sehr direkt zu zerstören. Strahlentherapeuten oder Radioonkologen arbeiten häufig eng mit den Ärztinnen und Ärzten aus anderen Fachbereichen zusammen, sodass sich Behandlungsformen optimal ergänzen.

Die Strahlentherapie wird, Darmkrebs betreffend, lediglich beim Enddarmkrebs eingesetzt. Je nach dem mit modernsten Verfahren bestimmten Stadium der Krebserkrankung spielt die Bestrahlung des Tumors hier eine entscheidende Rolle im Kampf gegen die Krankheit.  Die Kombination mit einer Chemotherapie, die hierbei in der Regel eingesetzt wird, wird auch Radiochemotherapie genannt.

Die individuellen Therapieziele einer Radiochemotherapie sind in der Regel die neoadjuvante Radio- oder Radiochemotherapie (Strahlentherapie oder Strahlenchemotherapie vor einer Operation), um den Tumor anschließend sicherer entfernen zu können.

Dieser Vorbehandlung folgt dann die Operation und anschließend schließt sich noch eine alleinige Chemotherapie an. Dieses komplexe Verfahren sichert bestmögliche Chancen auf Heilung beim fort­geschrit­tenen Enddarmkrebs.

Die Nachsorge

Ist Ihre Behandlung abgeschlossen, erfolgt die Nachsorge über mehrere Jahre. Mögliche Rückfälle (Rezidive) oder Metastasen sollen möglichst frühzeitig erkannt und behandelt werden. Die hierfür je nach Stadium der Erkrankung notwendigen Unter­suchungen werden von Ihrem behandelnden Arzt veranlasst, spezielle Unter­suchungen werden im Netzwerk des Darmzentrums Erfurt durchgeführt. 

Auf der Internetseite der Deutschen Krebs­gesell­schaft finden die aktuellen Empfehlungen für eine optimale Nachsorge. Sprechen Sie diesbezüglich auch gern Ihren Hausarzt an.

Unsere Mitarbeiterinnen des Sozialdienstes stehen Ihnen zu Fragen zum Thema Nachsorge gern zur Verfügung. In den meisten Fällen folgt auf die Therapie in unserem Haus eine Anschluss­heil­behandlung in einer Rehabilitationsklinik. Im persönlichen Gespräch wird geklärt, welche Möglichkeiten und Ansprüche Sie haben. Auch Fragen des sozialen Lebens nach der Krebsbehandlung sowie rund um Schwerbehinderung oder Selbst­hilfe­gruppen werden gern beantwortet. Die Beratung ist selbstverständlich kostenfrei und unterliegt der gesetzlichen Schweigepflicht.

Es besteht in unserem Darmzentrum ebenfalls während der stationären und ambulanten Behandlungsphase die Möglichkeit einer psycho­onko­logischen Betreu­ung bzw. einer psychosozialen Beratung. Der Beistand und die Begleitung sind nicht nur bei Diagnoseeröffnung und der Behandlung wichtig, sondern ganz besonders auch im Rahmen der Nachsorge.

Auch Selbst­hilfe­gruppen, mit denen wir eng zusammenarbeiten, sind für viele Patien­tinnen und Patienten eine große Unter­stützung. Wenn Sie während ihres Aufenthaltes oder auch im Rahmen der Nachbehandlung einen Kontakt wünschen, können Sie unkompliziert Hilfe erhalten.

Wenn vorübergehend oder auf Dauer ein künstlicher Darmausgang angelegt werden muss, werden Sie durch unsere ausgebildeten Stomatherapeuten betreut. Sie werden Sie in den Umgang mit dem künstlichen Darmausgang einweisen, alles für Ihre häusliche Ver­sor­gung organisieren und Sie auch gern zu Hause besuchen.

Auch wenn die Behandlung von Krebs­erkran­kungen heute schon große Fortschritte gemacht hat, ist sie doch nicht immer heilbar oder zum Stillstand zu bringen. Hier ist die Hinzuziehung eines Palliativmediziners sinnvoll. Dieses relativ junge Fachgebiet beschäftigt sich vor allem mit der optimalen Behandlung von Krankheitsbegleitsymptomen. Dabei kommt neben dem Einsatz verschiedener Formen der Schmerzbehandlung und Linderung quälender Symptome auch der Beratung und Begleitung der Bezugspersonen eine große Bedeutung zu.

Fachbegriffe kurz erläutert

Darmkrebs kann sich sowohl über die Lymphbahn als auch bei Einbruch in die Gefäße über die Blutbahn in anderen Organen ausbreiten. Diese Tochtergeschwülste (in der Fachsprache Metastasen) finden sich am häufigsten in der Leber und der Lunge.

Das Wichtigste in der erfolgreichen Behandlung dieser Geschwülste ist die frühzeitige Erkennung durch eine strukturierte Nachsorge. Wenn die Möglichkeit der kompletten chirurgischen Entfernung besteht besitzen diese Patienten eine Chance auf Heilung. Dieses konnte in den letzten Jahren sowohl durch verfeinerte Operationsmethoden als auch kombinierte Behandlungsansätze in Verbindung von Operation mit Chemotherapie weiter verbessert werden.

Wenden Sie sich vertrauensvoll an unser Zentrum, denn die Therapie von Tochtergeschwülsten sowohl in Lunge als auch in Leber ist integraler Bestandteil des Zentrums mit allen Optionen der Vor- oder Nachbehandlung analog wie beim ursächlichen Dickdarmkrebs.

Aber auch wenn eine chirurgische Therapie nicht mehr möglich ist gibt es Lichtblicke. Die Erkrankung ist dann nicht mehr heilbar und für die Betroffenen ist dies eine belastende Situation. Jedoch ist es heute mit hochwirksamen Medikamenten möglich, das Fortschreiten der Erkrankung zu stoppen oder krankheitsfreie Intervalle (Fachsprache: Remission) zu erreichen.

Bei Fragen, sprechen Sie uns gern an.

Viszeral­onkologisches Zentrum 
am Katho­lischen Kranken­haus Erfurt
Haarbergstraße 72 | 99097 Erfurt

Telefon: 0361 654-1201
E-Mail: vz@kkh-erfurt.de

Konkrete Ansprechpartner finden Sie auf unserer Team-Seite »