Dieter Bauhaus mit seinem Operateur Dr. Ivan Marintschev.
Dr. Olaf Wagner, Dr. Ivan Marintschev, Barbara Löbel, Felix Steuckart und Steffen Kästner mit dem neuen OP-Roboter.
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Mehr Lebensqualität dank Knieroboter am KKH Erfurt

Seit Anfang November kommt mit „VELYS™ Robotic Assisted Solution“ eine Roboterassistenz bei Kniegelenksersatz im Katho­lischen Kranken­haus Erfurt zum Einsatz, die dem Operateur noch individuelleres und präziseres Arbeiten ermöglicht und so unseren Patien­tinnen und Patienten zugutekommt.

Dabei unterstützt das VELYS-System den Operateur, indem es mit Daten arbeitet, die am individuellen Gelenk des Patienten erhoben werden, ohne dass vor der OP CT- oder MRT-Aufnahmen benötigt werden.

„Wir haben bisher etwa 20 Patienten mithilfe des Knieroboters operiert und die erste Zwischenbilanz ist sehr positiv“, sagt Dr. Ivan Marintschev, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Wirbel­säulen­therapie und Leiter des Endoprothetik­zentrums (EPZ) am KKH. 

Einer der ersten, der mit dem robotergestützten Verfahren operiert wurde, ist Dieter Bauhaus. „Ich war ganz schnell wieder auf den Beinen und habe meine Krücken so gut wie gar nicht gebraucht“, erzählt der Ehrenpräsident der IHK Erfurt. Der 72-Jährige, der viele Jahre Vorstandsvorsitzender der Sparkasse war, hat den direkten Vergleich, da er vor drei Jahren eine Knieprothese bekam, die traditionell eingesetzt wurde. „Damals hat es viel länger gedauert, bis ich wieder richtig laufen und Fahrradfahren konnte“, erinnert sich Bauhaus.

Dr. Marintschev erläutert die Vorteile der neuen Technologie so: „Im Vergleich zu herkömmlichen Methoden können wir mit Unter­stützung des Roboters die Position der Implantate noch individueller planen und an die persönliche Anatomie des Patienten anpassen. Mit den Daten, die uns das Velys-System liefert wird die Operation simuliert, bevor die Knochenresektion durchgeführt wird. So können wir die erforderliche Stabilität der umgebenden Bänder und die Spannung der Weichteilstrukturen berücksichtigen und die Komponenten optimal positionieren. Durch die glatten Sägeschnitte, die mit dem Roboter möglich sind, verbessert sich zudem die Haltefähigkeit der Prothesen.“

Dieter Bauhaus merkt das ganz konkret: Nach vier Wochen hat er seine ambulante Reha beendet und träumt bereits von seiner nächsten größeren Bergtour: „Im nächsten Jahr feiert die Neue Thüringer Hütte 100-Jähriges Jubiläum, da will ich auf jeden Fall dabei sein.“

Die neue Technik wird im KKH bisher insgesamt von drei Operateuren genutzt, einer von ihnen ist der niedergelassene Orthopäde und Unfallchirurg Dr. Olaf Wagner. „Mir ist es wichtig, dass auch unsere Partner-Ärzte von Beginn an eingebunden werden, damit möglichst viele Patienten von der modernen Technik profitieren“, betont Dr. Marintschev. „Ich danke dem gesamten Team, von der Anästhesie bis zur Pflege, dass sie sich so schnell mit dem neuen System vertraut gemacht haben, denn nur im Zusammenspiel aller Beteiligten ist die bestmögliche Ver­sor­gung unserer Patien­tinnen und Patienten möglich.“